Mit welchen Strategien können Sie als Eltern die Widerstandskraft der Kinder während der Corona Krise stärken?
Die kindliche Resilienz wird als seelische Widerstandskraft beschrieben. Ziel ist einerseits, die erfolgreiche Bewältigung einer kritischen Situation und andererseits an der Herausforderung zu wachsen. Das Kind soll dabei positive Bewältigungserfahrungen machen können und somit lernen, dass es selbst das eigene Leben (mit)gestalten kann.
Die Psychologin Edith Grotberg (USA) nennt dazu drei Resilienzquellen: „Ich habe“, „Ich bin“ und „Ich kann“.
- „Ich habe“ Menschen um mich, die sich um mich kümmern und an die ich mich mit Fragen und Sorgen wenden kann. Es sind Menschen, die mich mögen und die ich mag.
- „Ich bin“ liebenswert und die aktuelle Situation hat nichts mit mir zu tun. Ich gehe rücksichtvoll mit mir und anderen um.
- „Ich kann“ einen aktiven Beitrag zur Bewältigung tun, mich ablenken und für positive Gefühle sorgen.
Weitere Strategien zur Bewältigung:
- Struktur: bringen Ordnung und geben Halt
- aktives Zuhören: Kinder brauchen Erwachsene, denen sie sich anvertrauen können.
- Optimismus, Ablenkung und Spiel: „Was können wir trotz Einschränkung gut machen.“
Eine Fantasiereise zwischendurch tut gut zum Entspannen und Krafttanken.
Während Sie die Fantasiereise vorlesen, können die Kinder mit geschlossenen Augen am Boden liegen oder am Sessel sitzen. Lesen Sie langsam und machen Sie Pausen zwischen den Sätzen.
„Zauberteppich“: „Stell dir vor, du bist weit weg, an einem anderen Ort. Du liegst auf einem Teppich. Er ist warm und weich. Er sieht wunderschön aus. Es ist kein gewöhnlicher Teppich, es ist ein Zauberteppich, der dich überall hinbringen kann. Langsam steigst du auf deinem Teppich empor. Erst ein paar Zentimeter, dann höher und höher. Der Teppich trägt dich sicher. Du fühlst dich leicht und alles unter dir ist klein und winzig. Du liegst und siehst dir all das an, was du magst. Die Menschen, die Bäume, die Häuser, den Himmel und die Sonne. Du spürst die Sonne auf der Haut, den Wind im Gesicht. Du hörst die Vögel. Und dann lässt du den Teppich sinken. Sanft und sicher landest du. Du rollst den Teppich zusammen und bringst ihn an einen sicheren Ort, damit du ihn immer wieder herausnehmen und losfliegen kannst. Jetzt aber bist du hier bei uns und gleich wirst du aufstehen.“
Entscheidend ist es, dass sie als Eltern, gerade in dieser schwierigen Zeit, ihre Energie (für ihre Kinder) bündeln und mit Zuversicht in die Zukunft blicken!
Literaturhinweis: Jutta Heller: Das wirft mich nicht um. Mit Resilienz stark durchs Leben gehen. Kösel Verlag